Japan heute und morgen

„Die Judith von Shimoda” im Theater in der Josefstadt

Am 11. September 2008 hatte im Theater in der Josefstadt das Stück „Die Judith von Shimoda” Premiere. Zur anschließenden Premierenfeier in Zusammenarbeit mit dem Theater in der Josefstadt luden II.EE. Herr Botschafter und Madame Akio Tanaka in die Residenz. Das Stück basiert auf einem 1930 veröffentlichten Drama des japanischen Autors Yuzo Yamamoto, in dem die historisch belegte Geschichte der japanischen Sängerin und Geisha Okichi erzählt wird. Bearbeitet wurde das Stück 1940/41 von Bertolt Brecht mit der finnischen Schriftstellerin Hella Wuolijoki. Die Rekonstruktion einer Spielfassung stammt von Hans Peter Neureuter.

Foto: Mavie Hörbiger als Okichi (Foto: Sepp Gallauer)

In „Die Judith von Shimoda” lässt der japanische Politiker Akimura für westliche Besucher die ersten Szenen eines Stückes über die Geisha Okichi aufführen, was diese dazu veranlasst, die Wahrheit über das Schicksal Okichis erfahren zu wollen: Mitte des 19. Jahrhunderts versuchen die USA, Japan den Freihandel aufzuzwingen. Aufgrund eines Verbots von Kontakten mit Ausländern hat der amerikanische Konsul Schwierigkeiten, Dienstpersonal zu rekrutieren. Nachdem ihm die japanischen Behörden nicht behilflich sind und auch kein Vertrag mit dem Kaiser zustande kommt, droht er mit einem Angriff auf Japan. Daraufhin verpflichtet die Verwaltung von Shimoda die Geisha Okichi, um dem Konsul „zu Diensten” zu sein. Okichi kann den Konsul beschwichtigen, wird trotz der Rettung Shimodas jedoch vom Staat fallen gelassen. Die Verachtung ihrer Landsleute lässt sie zum Alkohol greifen, ihre Ehe zerbricht und sie verarmt. Jahre später ist aus ihrer Tat ein Mythos geworden: Ein Straßensänger lobt eine reine, heldenhafte Okichi, die es so nie gab.

Informationen zu den weiteren Aufführungen von „Die Judith von Shimoda” erhalten Sie im Theater in der Josefstadt, Josefstädter Straße 26, 1080 Wien, Tel. (01) 42 700.

(Quelle und Foto: Theater in der Josefstadt)


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