
Masaaki Shirakawa zum Gouverneur der Bank von Japan ernannt
Am 9. April 2008 wurde Masaaki Shirakawa nach Zustimmung des Parlaments zum Gouverneur der Bank von Japan ernannt. Damit endete eine beispiellose dreiwöchige Vakanz des obersten Postens in der Zentralbank, nachdem Toshihiko Fukuis Amtszeit am 19. März endete, ohne dass ein Nachfolger bestellt worden war. Shirakawa, bereits früher zum stellvertretenden Gouverneur ernannt, führte das Amt des Gouverneurs interimistisch, nachdem das von der Opposition beherrschte Oberhaus zwei Regierungskandidaten abgelehnt hatte.
So kam Shirakawa zum Zug, da die Opposition, im Besonderen die Demokratische Partei Japans, keine Einwände gegen ihn hatte. Der 58-Jährige kann auf eine langjährige Karriere in der Bank von Japan zurückblicken und unterrichtete nach seinem Abgang aus der Bank an der Universität Kyoto. Da er seine Ernennung gewissermaßen dem Zufall zu verdanken hat, werden seine Qualifikationen für den obersten Posten der Zentralbank noch als unbekannte Größe betrachtet, obwohl keine großen Zweifel geäußert wurden. Nach seiner Ernennung erklärte er, dass er als Zentralbankgouverneur entschlossen sei, sich der Aufgabe, die Währung stabil zu halten und den richtigen Wirtschaftskurs zu halten, voll und ganz zu widmen.
Shirakawa zeigte sich tief besorgt über die Kreditkrise in den Vereinigten Staaten, die die schlimmste seit den 30er Jahren werden könnte. Bei geldpolitischen Entscheidungen gelte es, nicht nur auf die Inflation zu achten, sondern auf die Wirtschaftsbedingungen im Allgemeinen. Angesichts des Risikos eines Preisanstiegs und einer Verschlechterung der Handelsverhältnisse der japanischen Wirtschaft sei der Handlungsspielraum in der Geldpolitik begrenzt. Die ungewissen weltweiten Wirtschaftsaussichten mit steigenden Preisen sind auch der Grund dafür, dass die Zentralbank vorerst keine Änderungen in ihrer Geldpolitik vorgenommen hat.
(Quelle: MOFA, Foreign Press Center Japan)