Japan heute und morgen

Erste Wagyu-Taufe in Österreich

S.E. Botschafter Umezu, Herr Zadrobilek, Landwirtschaftsminister Mag. P

Am 17. August 2007 fand auf dem Bauernhof des ehemaligen Profiradrennfahrers Gerhard Zadrobilek im niederösterreichischen Laab im Walde unter großem Medieninteresse erstmals eine Taufe von japanischen Wagyu-Kälbern in Österreich statt. Als „Taufpaten” für zwei männliche und ein weibliches Kalb, die auf die Namen Ichiro, Hajime und Kazuko hören, fungierten S.E. Botschafter Itaru Umezu, Landwirtschaftsminister Mag. Josef Pröll sowie die Schauspielerin Kristina Sprenger.

Herr Zadrobilek, der der jüngste Sieger der Österreich-Radrundfahrt war und seit Beendigung seiner Profikarriere als Wirtschaftscoach tätig ist, züchtet seit 1990 Hochlandrinder. Nun hat er unter erheblichen Mühen aus Kanada zehn Embryonen des Kobe-Rinds importiert, die zur Geburt der ersten drei Wagyu-Kälber in Österreich geführt haben. Er plant, die Zucht mit weiteren Kobe-Rindern auszubauen und in einigen Jahren Restaurants mit dem exquisiten Rindfleisch zu beliefern.

In seiner Rede anlässlich der Taufe ging S.E. Herr Botschafter Umezu auf die Geschichte des Wagyu und den Fleischgenuss in der japanischen Esskultur ein. Das Wagyu, wörtlich „japanisches Rind” ist eine Kreuzung aus japanischen und ausländischen Arten, die in der Meiji-Zeit (1868-1912) erfolgte. Ursprünglich waren Rinder in Japan für die Kultivierung der Reisfelder und den Warentransport gezüchtet worden. Der Lehre des Buddhismus folgend wurde Ende des 7. Jahrhunderts eine Regierungsverordnung erlassen, die den Verzehr des Fleischs von Rind, Pferd, Hund, Huhn und Affe verbot. Diese Sitte hielt sich bis zum späten Mittelalter. Im 16. Jahrhundert wurde unter dem Einfluss portugiesischer Missionare der Verzehr von Rindfleisch zunehmend populär. Kurz nach der Öffnung des Landes 1867 wurde Rindfleisch auch am Kaiserhof gereicht und das Verbot des Fleischverzehrs offiziell aufgehoben. Seit 1944 ist Wagyu offiziell anerkannt. Wagyu-Rindfleisch muss besonders hohe Standards erfüllen und wird vor allem wegen seiner feinen Marmorierung geschätzt. Die hohe Qualität wird durch aufwändige Pflege, wie beispielsweise das tägliche stundenlange Bürsten der Tiere, erzielt.

Foto v.l.n.r.: S.E. Botschafter Umezu, Herr Zadrobilek, Landwirtschaftsminister Mag. Pröll


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