
Fusa Sakamoto präsentierte Papierschablonendrucke in Wien

Zum zweiten Mal nach 2005 konnte das Japanische Informations- und Kulturzentrum von 31. Mai bis 5. Juni 2007 Frau Fusa Sakamoto zu zwei Kataezome Workshops in seinen Räumlichkeiten begrüßen. Der japanische Papierschablonendruck basiert auf einer Färbetechnik für japanische Kimonos, die sehr lange zurückreicht. Die älteste bis heute erhaltene gefärbte Seide stammt aus dem 16. Jahrhundert. Zunächst für Samuraiuniformen gebraucht, wurde die Färbetechnik in der Edo-Zeit (1603-1867) für die Alltagskleidung der Bürger verwendet. Mit der Verbreitung westlicher Kleidung in der Meiji-Zeit ging das Färben mit Schablonen zwar zurück, blieb aber für Yukatas und Tücher weiter erhalten. Im 20. Jahrhundert wurde daraus eine Drucktechnik für washi, handgeschöpftes japanisches Papier, entwickelt.
Frau Sakamoto arbeitet als Künstlerin, Illustratorin und Redakteurin und beschäftigt sich seit über 25 Jahren mit Kataezome. Als Motive für ihre Drucke dienen Frau Sakamoto die Landschaften und das Alltagsleben der Menschen in den Ländern, die sie bereist. Ihre erste Ausstellung 1982 war der Seidenstraße gewidmet. Seitdem gestaltet sie alljährlich Ausstellungen mit Landschaftsmotiven in Japan und im Ausland. In Wien war sie bis dato dreimal zu Gast und zeigte ihre Arbeiten in den Ausstellungen „Bewegung und Ruhe” 2003 im Palais Palffy sowie „Formen und Farben” 2005 und „Quelle der Sehnsucht” 2007 in der Galerie Plank.
Für die Workshops im Kulturzentrum brachte Frau Sakamoto vorbereitete Schablonen mit den Motiven Kamelie, Färberdistel, Katze, Pflaumenblüte, Ballonblume und Sasamebori-Holzschnitt (traditioneller Holzschnitt eines Hahns aus der Region Tohoku) mit, mit deren Hilfe die Teilnehmer Postkarten anfertigten. Dafür wurden die Schablonen befeuchtet, auf die Postkarten aus nicht wasserlöslichem und daher für den Papierschablonendruck geeignetem washi aufgebracht und mit einer speziellen farbundurchlässigen Reismehlpaste bestrichen. Nach Abziehen der Schablonen und Trocknen der Paste wurden die freien Stellen bemalt und über Nacht getrocknet. Am zweiten Tag der Workshops wurden die Postkarten ins Wasserbad gelegt, die aufgeweichte Paste entfernt und die Oberfläche mit Wasser gespült. Abschließend wurden die Postkarten getrocknet und nötigenfalls verblasste Stellen mit Farbe aufgefrischt.
Quelle: Fusa Sakamoto