
Ministerpräsident Abe besuchte fünf Staaten im Nahen Osten
Im Anschluss an seinen Aufenthalt in den Vereinigten Staaten von 26. bis 27. April besuchte Ministerpräsident Abe von 28. April bis 2. Mai 2007 fünf Staaten im Nahen Osten: Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait, Katar und Ägypten. Mit Ausnahme Ägyptens handelte es sich dabei um Erdöl produzierende Länder im Persischen Golf, die für ihre reichen Ölvorkommen bekannt sind. Die Rohölmengen, die Japan aus diesen vier Ländern importiert, machen 75% der gesamten japanischen Rohölimporte aus. Deshalb wurde der Nahostbesuch des Ministerpräsidenten als Versuch gesehen, die japanische Diplomatie der Sicherung von Energieressourcen wiederzubeleben.
Auf seiner Reise wurde Ministerpräsident Abe von einer 180 Mitglieder umfassenden Delegation des Japanischen Unternehmerverbandes (Nippon Keidanren) begleitet. Der Delegation, die unter der Leitung des Vorsitzenden des Unternehmerverbandes, Fujio Mitarai, stand, gehörten führende Wirtschaftsvertreter aus den verschiedensten Bereichen an - neben der Ölindustrie auch aus der Hochtechnologie, der verarbeitenden Industrie, dem Baugewerbe, dem Finanzwesen und dem Wertpapierbereich. Es ist äußerst ungewöhnlich, dass eine derart große Delegation aus der Privatwirtschaft einen japanischen Ministerpräsidenten auf einem Auslandsbesuch begleitet, deshalb bezeichneten die japanischen Medien ihn als den Beginn einer neuen Ressourcendiplomatie unter Zusammenarbeit zwischen Regierung und privatem Sektor.
In einer Pressekonferenz am 2. Mai 2007 erklärte Ministerpräsident Abe, dass Frieden und Stabilität im Nahen Osten unerlässlich für Frieden und Stabilität in der ganzen Welt seien und direkte Auswirkungen auf die nationalen Interessen Japans haben. Japan werde sich aktiv im Nahen Osten einbringen, das gegenseitige Verständnis vertiefen und eine Нeue Ära der Beziehungen Japans mit dem Nahen Osten?einläuten, die durch den Aufbau vielschichtiger Beziehungen über eine auf das Erdöl ausgerichtete Beziehung hinausreichen wird. Der Umfang der Begleitdelegation zeige das große Interesse sowohl der Regierung als auch des privaten Sektors an dieser Region. Ministerpräsident Abe zeigte sich überzeugt, dass dieser Besuch zu stärkeren Beziehungen im Energiebereich und zur weiteren Entwicklung in den Ländern des Nahen Ostens beitragen werde und dass er einer weiteren Diversifizierung und Vertiefung der japanischen Wirtschaftsbeziehungen mit den Ländern der Region dienen werde.
Weiters habe der Besuch zur Erkenntnis geführt, dass auch die Länder des Nahen Ostens großes Interesse und hohe Erwartungen in Hinblick auf Japan hätten, die sich auf die Verwirklichung eines Kultur- und Bildungsaustausches und eines Hinauswachsens über die reinen Wirtschaftsbeziehungen erstreckten. Humanressourcen seien ein Schlüsselfaktor bei der Staatenbildung und Japan werde auf seine Weise zur Entwicklung der Humanressourcen beitragen.
In Bezug auf die Herausforderungen, denen sich der Nahe Osten gegenübersieht, habe er während seines Besuchs Japans Initiative für einen „Korridor des Friedens und der Prosperität” (ein Konzept zur Verwirklichung von Projekten, die die regionale Kooperation für den Wohlstand der Region fördern) erklärt und sei mit den führenden Vertretern der besuchten Länder übereingekommen, enger beim Vorantreiben des Nahost-Friedensprozesses zusammenzuarbeiten. In Bezug auf die Wiederaufbauhilfe für den Irak habe er die japanischen Bemühungen dargelegt, u.a. humanitäre und Wiederaufbauhilfe durch die Selbstverteidigungsstreitkräfte, $ 5 Milliarden an Offizieller Entwicklungshilfe und Entschuldung in Höhe von $ 6 Milliarden. Die Länder hätten den japanischen Beitrag zur Stabilisierung der Region begrüßt und Japan werde sich weiterhin aktiv für Frieden und Stabilität im Nahen Osten und für den Wiederaufbau des Iraks einsetzen.
(Quellen: The Foreign Press Center/Japan (FPCJ), Ministry of Foreign Affairs of Japan)