
Ausstellung „BLAUWEISS. Objekte in Blauweiß von Ägypten bis China und Japan” im MAK

Einen Einblick in die tausendjährige Tradition von Kobaltblau im Keramikdekor gibt die Ausstellung „BLAUWEISS. Objekte in Blauweiß von Ägypten bis China und Japan” die von 7. März bis 9. September 2007 in der Schausammlung Ostasien des Österreichischen Museums für angewandte Kunst in Wien zu sehen ist. Sie präsentiert nicht nur eine Stilgeschichte von frühen ägyptischen Objekten bis ins 20. Jahrhundert, sondern spürt gleichzeitig den engen, interkulturellen Beziehungen nach, für die „Blauweiß” über Jahrhunderte zum Symbol wurde.
Kobaltblau diente ab dem 10. Jahrhundert zur Dekoration von Keramiken. Von den ersten Fundorten in den heutigen Ländern Ägypten und Iran in die ganze Welt exportiert, wurde der mineralische Farbstoff zu einer Kostbarkeit, die man teurer handelte als Gold. Ab dem 14. Jahrhundert feierte Kobaltblau einen Siegeszug in der Keramikproduktion Chinas. Das typisch chinesische, blauweiße Porzellan war in der Folge in Persien, im Osmanischen Reich und schließlich auch in Europa sehr begehrt. Bis ins 20. Jahrhundert dauerte in Europa wie auch in der islamischen Welt die große Nachfrage nach China-Porzellan an. Nicht nur der Import florierte, die chinesische Ware wurde auch massenhaft imitiert. Chinas Nachbarländer Vietnam, Korea und Japan gehörten zu den wichtigen Importländern, bis sie mit eigener Massenproduktion zu Konkurrenten wurden.
Die Ausstellung „BLAUWEISS” bildet den Auftakt für eine Neudefinition der MAK-Schausammlung Ostasien. Seit der Neueröffnung des MAK im Jahr 1993 mit permanent über vierhundert Objekten als Studiensammlung präsentiert, wird sich die Sammlung Ostasien und Islam in den kommenden Jahren im Schausammlungssaal Themenausstellungen zu Kunst und Kunstgewerbe Asiens widmen.
(Quelle und Foto: MAK)
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